Eichenprozessionspinner vs. Blaumeise, ein Versuch biologischer Schädlingsbekämpfung

ZRFV Einrich Katzenelnbogen sagt dem Eichen-Prozessionsspinner den Kampf an und setzt auf geflügelte Helfer

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Nicht nur Corona schränkte den Trainingsbetrieb des Zucht-, Reit- und Fahrvereins ein, sondern auch der Eichen-Prozessionsspinner. Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner. Die Brennhaare der Raupe können beim Menschen allergische Reaktionen auslösen und stellen auch für Tiere eine Gefahr dar. Insbesondere in warmen, trockenen Jahren tritt er vermehrt auf. So mehrten sich in den vergangenen Hitzesommern auch die Zeiten, in denen das wunderschöne Vereinsgelände immer häufiger in Teilen gesperrt werden musste und der Trainingsbetrieb aber auch die Veranstaltungen wie Turniere und Seminare eingeschränkt wurden.

Uns lag viel daran, einen natürlichen Weg zur Bekämpfung der Plagegeister einzuschlagen und so entstand die Idee vermehrt den natürlichen Fressfeinden auf dem Gelände Nisthilfen zu schaffen. Zu den Fressfeinden zählen Schlupfwespen, Brackwespen, Raupenfliegen und einige Vögel wie z. B. Meisen und Rotkehlchen aber auch bei Fledermäusen steht der Schmetterling auf dem Speiseplan. Insgesamt sollte während des ganzen Lebenszyklus von der Larve über die Raupe bis hin zum Schmetterling Fressfeinde auf dem Vereinsgelände eine neue Heimat geboten werden.

In einem ersten Schritt fanden sich in rasantem Tempo 15 Paten, die eine Patenschaft für Nistkästen für Vögel übernommen haben und der Landgasthof Gemmer aus Rettert unterstützt die Idee und spendet ein Insektenhotel. Die Nistkästen wurden bereits auf dem Gelände aufgehängt und der Verein versorgt die Vögel seit diesem Herbst regelmäßig mit Futter. Im Frühjahr wird noch ein Nistkasten für Fledermäuse aufgehängt und das Insektenhotel aufgestellt.

Bisher beschränken sich die Maßnahmen auf den großen Springplatz und wenn sich weitere Paten finden wird Stück für Stück das gesamte Gelände entsprechend weiter mit Nistkästen und Insektenhotels ausgestattet, nicht nur in der Hoffnung, daß es zu keinen Einschränkungen auf dem Gelände mehr durch den Eichen-Prozessionsspinner kommt, sondern auch um aktiv etwas für den Naturschutz zu tun.

Auf diesem Weg bedankt sich der ZRVF bei allen, die diese Idee unterstützen insbesondere den Paten und dem Landgasthof Gemmer aus Rettert. Die Paten erhalten in den nächsten Tagen eine Patenurkunde und sind eingeladen „ihren“ Nistkasten auf dem Gelände zu suchen – sicherlich ein schöner Herbstspaziergang in Zeiten von Corona.

Möchten auch Sie eine Patenschaft für einen Nistkasten oder ein Insektenhotel auf dem Vereinsgelände übernehmen, wenden Sie sich gerne an: Andrea Scheffler 06486/9035746

Text: Andrea Scheffler